Vom Bauernhof zum Café
Sehr viele alte und traditionsreiche Höfe im Kreis Soest haben in den vergangenen Jahren die Bewirtschaftung aufgegeben. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist in den Dörfern oft sichtbar, wo alte landwirtschaftliche Anwesen entweder verfallen, abgerissen oder anderen Zwecken zugeführt wurden. In Werl-Holtum entstand auf dem Hof Mawick, Am Jahenbrink 25, neues Leben, das nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun hat, aber den historischen Hofgebäuden neuen Glanz verlieh.
In Niekammers Güter-Adressbuch von 1921 ist der Hof mit Wilhelm Mawick als Eigentümer verzeichnet. Er hatte damals eine Größe von 29 Hektar und einen Viehbestand von sechs Pferden, zwölf Kühen und 19 Schweinen, gehörte also zu den größeren Höfen der Umgebung. Der Hof ist geschichtlich gesehen natürlich schon viel älter. Erwähnung fand er Ende des 17. Jahrhunderts. Zum Ende der 1980-er Jahre wurde die Landwirtschaft eingestellt. Auf dem ca. 4000 qm großen Grundstück der Hofstelle befindet sich ein großzügiges Gutshaus mit ca. 300 qm Wohnfläche zzgl. Unterkellerung und zzgl. Dachraum als Ausbaureserve. Ein unterkellertes, zweigeschossiges Zwischengebäude mit einer Grundfläche von ca. 47 qm verbindet das Gutshaus mit dem ehemaligen großen Scheunengebäude. Das Scheunengebäude hat erdgeschossig eine Nutzfläche von ca. 450 qm. In der gesamten Scheune ist eine Zwischendecke eingezogen, so dass sich im oberen Bereich eine weitere Nutzfläche von 500 qm ergibt. Die Gebäude sind bis auf den oberen Scheunenteil bereits vollständig renoviert. Im Jahr 2006 begann die Restaurierung der Hofanlage, wobei das Grünsandstein-Ökonomiegebäude aus dem 19. Jahrhundert teilrestauriert wurde.
Im Jahr 2010 erschufen Melanie und Jürgen Bauer, im ehemaligen Scheunengebäude, das „Café Hof Mawick“.